Es war im Mai 2007 und ein sehr warmer Frühsommertag neigte
sich dem Ende. Nachdem wir ausgiebig die Gegend erkundet und insbesondere das Areal des Gutes Kellaren besucht hatten, setzte ich mich mit meinem Vater Anton auf ein Bier (wohlverdient) in den Garten unserer Pension. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen mit Blick auf die Herthainsel. Nachdem Anton einiges über seine Jugendzeit erzählt hatte, er war in jungen Jahren schon mal auf der Herthainsel gewesen, kamen wir darauf, wie denn das Gut Kellaren wohl ausgesehen haben mag. Bilder gibt es unseres Wissens nicht. Also fingen wir an zu zeichnen. Wie war das Gutshaus ausgerichtet? So … oder so …? Die Silos waren unser einziger Fixpunkt, die Straße nach Neidhof verlief direkt am Silo entlang. Wir verständigten uns wie immer in unserem gewohnten Kauderwelsch aus Plattdeutsch und Hochdeutsch. Den Pferdestall, die Scheune und die Brennerei , in der die Familie Weiss wohnte, hatten wir recht schnell zu Papier. Andere Dinge dauerten etwas länger, da auch immer wieder Geschichten hochkamen, die erst erzählt werden mußten. Da wir bei den Insthäusern, wo Anton aufgewachsen ist, zumindest eine Stufe der steinernen Eingangstreppe und auch noch Mauerreste der Häuser und der dazugehörigen Ställe gefunden hatten, war auch hier recht schnell eine Skizze auf dem Papier. Die Straße nach Klein Bertung war ein Problem, etwas passte nicht mit der Erinnerung an Gemüsegärten und der Lage der Straße. Aber die Straße nach Neidhof läuft ja auch etwas anders heute. Den Brunnen hat es schon früher gegeben, die genaue Lage der Quelle haben wir aber nicht finden können.
Natürlich wurde auch fleißig geändert, also sind wir dann irgendwann noch mal von vorne angefangen, um später noch alles lesen zu können. Anton wußte noch einige Familien in den Insthäusern aufzuzählen, also haben wir auch das notiert. Lange Zeit nachdem wir schon zu Hause waren und Anke den Bericht
geschrieben hatte, wurde dann noch mal eine saubere Skizze angefertigt, zu der Anton dann auch noch die Häckselkammer einfiel. Der Teich war nicht so ganz gelungen, also noch mal ran und
überarbeiten. Mit Liebe zum Detail ist jetzt die Skizze so weit fertig gestellt, vielleicht kann sich der eine oder andere noch an das Gut Kellaren erinnern und noch einiges hinzufügen oder
ändern.
Eckhard Skirde